Herausforderung für Arbeitgeber

Umgang mit Tod am Arbeitsplatz

Es ist großartig, dass du dich diesem wichtigen und sensiblen Thema widmest. Der Umgang mit dem Tod am Arbeitsplatz oder in der näheren Umgebung kann für viele Menschen sehr herausfordernd sein.

Mit dem Thema "Tod am Arbeitsplatz" ist übrigens nicht gemeint, dass jemand an seinem Schreibtisch stirbt oder bei der Arbeit vom Dach gefallen ist. Vielmehr sprechen wir bei "Tod am Arbeitsplatz" über den richtigen Umgang miteinander. Zwischen Menschen in Trauer und jenen, die nicht betroffen sind; zwischen MitarbeiterInnen und Arbeitgeber.

Häufig entsteht diese Situation am Arbeitsplatz. Menschen in Trauer stoßen auf Menschen im Arbeitsmodus. Zwei Welten verbringen hier ein Gros des Tages miteinander - auf der Basis ganz unterschiedlicher Mind-Sets. 

Dass es hierbei zu problematischen Situationen kommen kann, überall lauern Fettnäpfchen und sogar das Ansehen des Unternehmens droht in Mitleidenschaft gezogen zu werden.

Die Art und Weise, wie du dich als Arbeitgeber gegenüber einem Arbeitnehmer verhältst, der sich in Trauer befindet, kann tatsächlich weitreichende Auswirkungen haben, nicht nur auf das individuelle Arbeitsverhältnis, sondern auch auf das gesamte Arbeitsumfeld und deinen unternehmerischen Ruf. 

Denke daran, dass jede Situation einzigartig ist, und es keine festen Regeln gibt.  Die Probleme, die ein Fehlverhalten mit sich bringt, sind indes recht konkret.




Mitarbeiter in Trauer - wie verhalte ich mich als Chef?

Zehn Tipps für das richtige Verhalten als Arbeitgeber

Zehn Gründe, wieso die richtige Trauerarbeit für Dein Unternehmen sehr wichtig ist:

1. Empathie und Verständnis:

Zeige Verständnis und Mitgefühl für die Gefühle der betroffenen Person. Jeder trauert auf seine eigene Art und Weise. Also sei geduldig und respektiere ihren individuellen Umgang mit der Situation. Es verhält sich in etwa wie eine Krankmeldung: Du kannst nicht beurteilen, wie sehr die Person leidet. 

1. Belastung des Arbeitsverhältnisses:

Wenn du dich ungeschickt und unsozial gegenüber einem trauernden Mitarbeiter verhältst, könnte dies zu einem gestörten Verhältnis zwischen dir und dem Mitarbeiter führen. Der Mitarbeiter könnte sich nicht respektiert oder unterstützt fühlen, was seine Moral und Produktivität beeinträchtigen kann.

2. Angebot von Unterstützung:

Biete Deine Hilfe an, sei es durch Gespräche, praktische Unterstützung oder die Übernahme von Aufgaben am Arbeitsplatz. Kleine Gesten der Freundlichkeit können eine große Wirkung haben. Sensibilisiere hierzu auch Kollegen, sollten Sie das nicht von sich aus umsetzen. Hierbei kommt es auf Fingerspitzengefühl an.  

2. Mitarbeiterzufriedenheit:

Die anderen Mitarbeiter in deinem Unternehmen könnten negativ auf dein Verhalten reagieren. Wenn sie sehen, dass du dich rücksichtslos gegenüber einem Kollegen in einer schwierigen Lebenssituation verhältst, kann dies die allgemeine Zufriedenheit im Team verringern und das Arbeitsklima belasten.

3. Offene Kommunikation: Ermutige die betroffene Person, offen über ihre Gefühle zu sprechen, wenn sie dazu bereit ist. Einfach zuzuhören und da zu sein, kann oft mehr bedeuten, als die richtigen Worte zu finden. Achtung: Anbieten heißt hierbei tatsächlich nur das Angebot zu machen. Wird es abgelehnt, musst Du das akzeptieren. Höchstwahrscheinlich ist Chef/in auch nicht Wunsch-Gesprächspartner Nr. 1.  

3. Mitarbeiterbindung:

Ein rücksichtsloser Umgang mit trauernden Mitarbeitern könnte zu einer höheren Fluktuation führen, da die Mitarbeiter das Unternehmen verlassen könnten, um in einer unterstützenderen Umgebung zu arbeiten. Dies kann die Kosten für die Einstellung und Schulung neuer Mitarbeiter erhöhen.

4. Privatsphäre respektieren:

Achte darauf, die Privatsphäre der betroffenen Person zu respektieren. Gerade in dieser Situation, musst Du von etwaigen Überreaktionen oder Hochsensibilität ausgehen. Manche Menschen möchten vielleicht nicht über ihre persönlichen Angelegenheiten am Arbeitsplatz sprechen. Dränge Dich also keinesfalls auf - auch, wenn es gut gemeint ist. 

4. Ruf des Unternehmens:

Negative Geschichten über das Verhalten deines Unternehmens können sich schnell verbreiten, insbesondere in Zeiten von sozialen Medien und Online-Bewertungsplattformen. Ein schlechter Ruf in Bezug auf die Mitarbeiterunterstützung kann potenzielle Bewerber abschrecken und Kunden dazu bringen, dein Unternehmen zu meiden.

5. Flexibilität am Arbeitsplatz:

Manchmal gibt es die Auftragslage nicht her. Setze jedoch alles daran, den Menschen in Trauer zu entlasten oder zeitweise ganz herauszunehmen. Zeige dich flexibel in Bezug auf Arbeitszeiten oder Arbeitslast, um der Person Zeit zur Bewältigung zu geben. (siehe auch Tipp 9)

 5. Rechtliche Konsequenzen:

Je nach den Gesetzen und Vorschriften in deinem Land könnten unangemessene Maßnahmen gegenüber trauernden Mitarbeitern rechtliche Konsequenzen haben, wie etwa Diskriminierungsklagen - oder abgeschwächt - eine Beschwerde bei Kammern/Genossenschaften. 

6. Gedenkrituale:

Überlege, ob es angemessen und gewünscht ist, eine Art von Gedenkritual zu organisieren, um den Verlust zu ehren. Gib deinen MitarbeiterInnen die Gelegenheit, sich von den Verstorbenen zu verabschieden bzw. gestatte ihnen bewusst das Gedenken mit den Betroffenen zu führen. 

6. Teamdynamik und Zusammenarbeit:

Ein unangemessenes Verhalten gegenüber einem trauernden Mitarbeiter kann die Teamdynamik und die Zusammenarbeit beeinträchtigen. Andere Teammitglieder könnten sich unwohl fühlen oder das Vertrauen in die Führung des Unternehmens verlieren.

7. Langfristige Unterstützung:

Verliere nicht den Kontakt zur betroffenen Person, nachdem einige Zeit vergangen ist. Trauer ist ein langer Prozess, und es kann hilfreich sein, auch in den folgenden Wochen und Monaten Unterstützung anzubieten.

7. Produktivitätsverlust:

Trauernde Mitarbeiter könnten aufgrund ihres emotionalen Zustands Schwierigkeiten haben, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Wenn du keine angemessene Unterstützung anbietest, könnte dies zu einem Produktivitätsverlust führen.

8. Vermeide unangemessene Kommentare: Achte darauf, keine unangemessenen oder schmerzhaften Kommentare zur Situation zu machen. Gut gemeinte Ratschläge können manchmal das Gegenteil bewirken.

8. Gesundheitliche Auswirkungen:

Nicht angemessen mit Trauer umzugehen, kann ernsthafte gesundheitliche Auswirkungen auf den betroffenen Mitarbeiter haben, einschließlich psychischer Probleme wie Depressionen oder Angstzustände.

9. Nachsicht:

Verstehe, dass die Person sich in einer emotionalen Ausnahmesituation befindet. In dieser sind die Gedanken schwer zu zügeln - die Konzentration leidet - Fehler sind nahezu vorprogrammiert. Rechne im Vorfeld damit!

9. Ruf als Arbeitgeber:

Ein schlechter Ruf als Arbeitgeber, der sich nicht um das Wohl seiner Mitarbeiter kümmert, kann es schwieriger machen, qualifizierte Fachkräfte anzuziehen. Dies kann langfristig die Wettbewerbsfähigkeit deines Unternehmens beeinträchtigen.

10. Sei empathisch:

Sonderurlaub im Trauerfall zu gewähren ist üblich. Tarifverträge und Arbeitsrechtliche Vereinbarungen machen die Dauer meist vom Verwandtschaftsgrad abhängig. Manchmal waren einem die Großeltern näher, als die eigenen Eltern. Manchmal ist vielleicht gar kein Mensch, sondern ein Tier gestorben? Oft ist der Verwandtschaftsgrad nicht das richtige Messinstrument, um die Dauer des Sonderurlaubs festzulegen.  

10. Verlust von Fachwissen und Erfahrung:

Wenn trauernde Mitarbeiter aufgrund mangelnder Unterstützung das Unternehmen verlassen, könnte dies den Verlust von wertvollem Fachwissen und Erfahrung bedeuten. Dies könnte sich auf die Leistungsfähigkeit des Unternehmens auswirken, da das Wissen und die Fähigkeiten dieser Mitarbeiter nicht mehr zur Verfügung stehen.

Fazit: Mit einer/m ArbeitnehmerIn umzugehen, der/die sich in Trauer befindet, fordert Dir einiges ab. Es fühlt sich ein bisschen so an, als hole einen die Realität ein. Positiv aufzufallen, beginnt dabei bereits im Kleinen, wie die Auswahl einer besonderen Trauerkarte. Aber auch Zeit kann ein wertvolles Geschenk sein. Ob als Zuhörer oder als (Sonder-)Urlaubsgeber. 

Fazit: Um diese negativen Auswirkungen zu vermeiden, ist es ratsam, mitfühlend und unterstützend mit trauernden Mitarbeitern umzugehen. Zeige Verständnis für ihre Situation, biete flexible Arbeitszeiten oder gegebenenfalls Freistellung an und ermutige sie, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn sie dies wünschen. Ein mitfühlendes und unterstützendes Arbeitsumfeld kann die moralische Integrität deines Unternehmens stärken und dazu beitragen, ein positives Image zu erhalten.
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